An(ge)dacht | |
Liebe Leserin, lieber Leser! Manchen Augen sieht man das „Gehetztsein“ deutlich an. Nicht wenige sind gezeichnet von der täglichen Anstrengung und ihren Sorgen. Einige sehen auch sehr traurig aus. Nur mühsam setzen sie einen Schritt vor den anderen. Aber in einigen Blicken ist auch ein Strahlen zu sehen. Es ist oft bei jenen zu sehen, die Arm in Arm oder Hand in Hand an der Seite eines Menschen gehen, den sie lieben. Wer liebt, der strahlt vor Freude. Liebe ist schön. Liebe macht schön. Selbst wenn ich einen Menschen liebe, der ganz und gar nicht dem gängigen Schönheitsideal entspricht, so ist er für mich in der Liebe doch der schönste auf der Welt. Liebe - sie erfüllt uns auch mit ungeheurer Kraft - einer Kraft, die bewirkt, dass auch das sinnloseste Leben plötzlich überaus sinnvoll wird; so sinnvoll, dass man gar nicht mehr auf den Gedanken kommt zu fragen, welchen Sinn das Leben wohl hat. |
Liebe - sie kann man nicht erklären, nicht erzwingen. „Es ist es, was es ist“, sagt die Liebe. Und so beschreibt es der Dichter Erich Fried, in einem seiner Gedichte. Die Liebe Gottes, mit der wir umfangen sind und durch die wir ganz und gar fehlbare, bruch-stückhaft lebende Menschen in Gottes Augen doch zu schönen, wertvollen, klaren und aufrechten Menschen werden. Für Gott ist jeder einzelne Mensch von unendlichem Wert. Gott sieht selbst unsere menschlichen Fehler gnädig an, so dass wir uns ihm gegenüber nicht schämen müssen. Und noch eines mehr schenkt uns die Liebe Gottes. Gottes Liebe ist sich zu schade, vor jemandem zu buckeln, aber ich glaube von Herzen, dass sie sich niemals zu schade ist, sich zu einem, der in Not ist, herabzubücken. So hoffe ich für uns alle auf die Liebe Gottes. Sie wollen wir erbitten im Tun und Lassen. Sie möge uns im Inneren berühren und uns zum Strahlen bringen in der Not. Als hätten wir einen lieben Menschen zur Seite, an unserer Hand. Ihr Pastor Klaus Illgen |