Fürchte dich nicht!

Rede nur, schweige nicht! Denn ich bin mit dir.

(Apg. 18,9.10)

Liebe Leserinnen und Leser!

Ist Ihnen auch schon einmal aufgefallen, wie unterschiedlich viel oder wenig manche Menschen reden?

Manche erzählen und reden ohne Ende und lassen keinen anderen zu Wort kommen, man fühlt sich regelrecht erschlagen von ihren Wortbeiträgen. Andere schweigen fast die ganze Zeit, so dass es einem schon unheimlich vorkommt.

Eigentlich ist es doch sehr spannend, dass die Menschen so unterschiedlich sind, manch- mal ist man auch erleichtert, dass es immer einen gibt, der eine Gruppe mit seinen Bei- trägen unterhält.

Wenn wir ehrlich sind, sind viele Gespräche oberflächlich und gehen wenig in die Tiefe. Das muss ja auch nicht immer sein, manchmal ist es ganz nett eben "Small Talk" zu betreiben oder übers Wetter zu reden.

In besonderer Erinnerung bleibt aber das tiefgehende Gespräch,

das man mit einem Freund führen konnte, oder manchmal sogar mit einem fremden Menschen auf der Bahnfahrt oder auf dem Kirchentag. Es gibt Gespräche ohne Worte. Menschen verstehen sich manchmal so. Wenn ich zu Gott spreche, dann kann ich soviel reden wie ich will, manchmal fallen mir viele Worte ein, sehr viele Worte.

Dann aber auch wieder komme ich ins Schweigen. Aber das Schweigen vor Gott ist ja eigentlich kein Schweigen, sondern ein Reden ohne Worte. Es sind Gedankenfetzen und Gefühle die ich vor Gott bringe. Und.... Gott hört wirklich zu und antwortet. Er antwortet selten mit lauten Reden, eher leise und auch meistens ohne Worte.

Jeder kann diese Erfahrung machen, auch die Menschen, die meinen, sie könnten mit Gott und dem Beten nichts anfangen. Die Sommer- und Urlaubszeit lädt uns besonders ein, in der Ruhe des Urlaubs neu nach Gott zu fragen. Er sagt zu Dir: " Fürchte Dich nicht, rede zu mir mit Deinen vielen Worten und rede zu mir in Deinem Schweigen. Ich bin bei Dir"

Ihr/Euer
 

Pastor Uwe Böning