Evangelische Kirche Damme

 

Lieber Leserinnen und Leser!

Möchten Sie sich überhaupt noch trösten lassen? In der Hektik unserer Zeit betäuben wir uns doch lieber mit immer noch mehr Arbeit oder gönnen uns vielleicht einmal eine kleine Wellnes-Einheit, um vom Alltag zu entspannen.

Trost oder trösten, das sind doch so alte Wörter, wann erleben wir das noch?

Die Jahreslosung 2016 erinnert uns daran, dass wir eine Sehn- sucht nach einem ehrlichen warmen Trost haben, der uns einfach nur umhüllt wie eine warme weiche Decke und uns ganz geborgen sein lässt. Seien wir ehrlich, erfahren wir dies im Glauben immer noch so? Oder ist es wie eine alte Kindheits- erinnerung, die wir manchmal heraufbeschwören müssen?

„Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet!" Das Ge- tröstetwerden von der Mutter, ist das nicht eine schöne Er- innerung, oder war es eine tiefe Sehnsucht, die nicht immer erfüllt wurde? Sehnsucht und Erfüllung, das sind die Antriebs- federn unseres Glaubens.

Schlimm ist es, wenn ich gar nichts mehr spüre, wenn alles hohl und leer geworden ist, wenn Gott mir egal geworden ist.

Ich will bei meiner Sehnsucht bleiben und ihr nachgehen.

Und ich darf auch erleben, dass ich andere trösten kann und so etwas wie ein Werkzeug Gottes sein. In der grauen Jahreszeit gibt es manchmal die Erfahrung, dass es viele Menschen gibt, die getröstet werden wollen und nur wenig Tröster da sind. Und dann lässt Gott uns wieder die ganze Fülle erfahren, so viel liebe Menschen, die gerne etwas von ihrer Wärme und Liebe abgeben.

Und manchmal ist es mit dem Glauben ganz einfach. Dann schlage ich die Bibel auf und ein Satz daraus tröstet mich und stärkt mich im Glauben. Ich muss es nur einfach tun. Ich muss meiner Sehnsucht Raum geben und Gottes Wort bei mir einlassen. Er meint mich und spricht zu mir, wie eine Mutter mit all ihrer Liebe zu mir spricht.

Ihr / Euer
Pastor Uwe Böning



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