Evangelische Kirche Damme

 

 

Geistliches Wort 

Wo der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit. 2.Kor.3,17

Liebe Leserinnen und Leser, "Freiheit" koennte das wichtigste Wort in diesem Sommer werden. Wir sehnen uns danach. Frei werden von Beschraen-kungen und Vorschriften - frei zu treffen, wen ich will - frei atmen ohne Maske, wo immer ich bin - frei heraussingen - frei zu umarmen und Haende zuschuetteln. Freier Zugang zu Spielplaetzen und Sportplaetzen, zu Schwimmbaedern, Museen, Theatern und Konzerten. Freie Wahl fuer ein Urlaubsziel. Sogar der freie Zugang zur Schule ist ein Traumziel geworden. Aber den Wunsch, dass sich bestimmte Menschen weniger Freiheiten heraus-nehmen sollten, Regeln brechen zu Lasten derjenigen, die sich an die Regeln halten, das soll aufhoeren. Wer sich die Freiheit heraus nimmt und andere beleidigt oder hasserfuellt gegen sie hetzt, soll damit aufhoeren. Viele Menschen wuenschen sich das. Wird sich dieser Wunsch erfuellen, wenn der Druck durch die Pandemie nachlaesst? Machen wir uns nichts vor. Wir werden nicht ploetzlich aufwachen wie aus einem schlechten Traum und alles vergessen koennen, was uns in der letzten Zeit das Leben schwer gemacht hat. Die "Zeit nach Corona" wird neue Sorgen, Krisen und Ein-schraenkungen bringen. Die "Zeit vor Corona" haben wir auch nicht in ewigem Glueck und frei von jedem Zwang erlebt. Sie erscheint uns erst jetzt im Vergleich als besonders gute Zeit. Beschraenkungen durch Corona werden verschwinden und neue Beschraenkungen durch andere Krisen werden auftauchen. Und wieder wird darueber debattiert und gestritten werden. Deshalb lohnt es sich, darueber nachzudenken, was wirklich frei macht. 

Sind es die Regeln und Gesetze, die Menschen machen oder lockern? Vor gut 50 Jahren wurde dieses Kirchenlied zum Hit:

1. Herr, deine Liebe ist wie Gras und Ufer, wie Wind und Weite und wie ein Zuhaus. Frei sind wir, da zu wohnen und zu gehen. Frei sind wir, ja zu sagen oder nein.
Refrain: Herr, deine Liebe ist wie Gras und Ufer, wie Wind und Weite und wie ein Zuhaus.

2. Wir wollen Freiheit, um uns selbst zu finden, Freiheit, aus der man etwas machen kann, Freiheit, die auch noch offen ist fuer Traeume, wo Baum und Blume Wurzeln schlagen kann.
Refrain: Herr, deine Liebe ist wie Gras und Ufer, wie Wind und Weite und wie ein Zuhaus.

3. Und dennoch sind da Mauern zwischen Menschen, und nur durch Gitter sehen wir uns an. Unser versklavtes Ich ist ein Gefaengnis und ist gebaut aus Steinen unsrer Angst. Refrain: Herr, deine Liebe ist wie Gras und Ufer, wie Wind und Weite und wie ein Zuhaus.

4. Herr, du bist Richter! Du nur kannst befreien, wenn du uns freisprichst, dann ist Freiheit da. Freiheit, sie gilt fuer Menschen, Voelker, Rassen, soweit, wie deine Liebe uns ergreift.
Refrain: Herr, deine Liebe ist wie Gras und Ufer, wie Wind und Weite und wie ein Zuhaus. 

Ich wuensche uns allen einen Sommer, der uns aufatmen laesst. Einen Sommer, der uns die Weite und die Freiheit von Gottes Liebe finden und leben laesst.


Ihre/Eure Pastorin Wiebke Range





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